Die Ideen für meine Bilder entstehen oft im Alltag.
Bei
diesem Stillleben mit Äpfeln war das nicht anders. Beim Einkaufen auf
dem Wochenmarkt habe ich wunderbar rote Äpfel entdeckt. Zuhause habe ich
drei Äpfel auf meiner Arbeitsplatte in der Küche so drapiert, dass man
sie jeweils von verschiedenen Seiten sieht, und das Ergebnis
fotografiert.
Ich arbeite bei Stillleben gerne mit Fotovorlagen, weil so die momentane Lichtsituation konserviert wird.
Ich
habe mich dafür entschieden die Äpfel in Lasurtechnik zu malen, aus
diesem Grund habe ich mit Acrylfarbe gearbeitet. Ölfarbe hat eine lange
Trocknungszeit – mindestens 24 Stunden, meist einige Tage - und man muss
immer gut aufpassen, dass die nächste Schicht nicht dünner ist als die
darunterliegende, weil sonst Trocknungsrisse entstehen könnten. Bei
Acrylfarbe ist die Schichtdicke unwichtig. Man kann also getrost eine
feine Lasurschicht über eine Schicht unverdünnte Farbe legen. Das
Trocknen der Acrylfarbe kann man bei Bedarf auch mit einen Fön
beschleunigen. So reduziert sich die Wartezeit zwischen den
Arbeitsschritten auf ca. 30 Minuten.
Eine Lasur mit Acrylfarbe
erreicht man durch die Verdünnung der Farbe mit Wasser oder mit
speziellen Lasurmalmitteln. In diesem Fall habe ich mit einem Malgel
gearbeitet, dass die Farbe transparent macht und den Glanz leicht
erhöht. Es ist wichtig, dass die Farbe vollständig durchgetrocknet ist,
bevor man die nächste Schicht aufträgt.
Vorzeichnung
Vorzeichnung
Als
erstes habe ich mit einem wasserlöslichen Buntstift die Vorzeichnung
angelegt. Beim Übermalen mit Acrylfarbe lösen sich die Pigmente des
Stifts von der Oberfläche und verbinden sich mit der Acrylfarbe. Aus
diesem Grund sollte man einen Buntstift in einer Farbe wählen, die zum
Bild passt.
Die Vorzeichnung ist die Basis für ein gelungenes
Bild. Man legt die Position der einzelnen Objekte fest und komponiert so
das Gemälde. Sie können die Größe, Form und Ausrichtung so lange
verändern, bis Sie mit Ihrer Bildkomposition zufrieden sind. Gehen Sie
bei der Vorzeichnung aber nicht zu sehr ins Detail, sondern skizzieren
Sie locker und grob das Motiv.
Der Hintergrund
Den
Hintergrund habe ich bei dem Stillleben in mehreren Schichten
aufgetragen. Die Ränder wurden etwas dunkler angelegt, damit eine
Vignettierung entsteht, die den Blick in das Bild hineinzieht.
Als Hintergrundfarbe habe ich einen Grünton gewählt, um einen Komplementärkontrast zu den roten Äpfeln zu erzielen.
Die
verdünnte Acrylfarbe wird mit einem großen Pinsel aufgetragen und mit
einem Papiertuch verwischt. Dadurch entstehen interessante Strukturen.
Wer möchte, kann den Horizont bzw. die Kante der Tischplatte mit Malerband abkleben, um eine saubere Linie zu bekommen.
Die
Tischplatte wird in anderen Farben auf die gleiche Art angelegt.
Anschließend werden die Konturen der Äpfel mit weißer Acrylfarbe
nachgezogen, weil rote Farbpigmente nicht vollständig decken und der
Hintergrund noch durchscheinen könnte.
Malen von Spiegelungen
Als
nächstes wurde die Spiegelung der Äpfel auf dem Tisch angelegt und
nochmal mit einigen Lasurschichten übermalt, somit wirkt die Spiegelung
zarter.
Unsere Fotovorlage zeigt die Äpfel im Gegenlicht. Um
diesen Effekt auf das Bild zu übertragen, werden die Stellen zwischen
den Äpfeln und den Spiegelungen heller angelegt.
Malen der Äpfel
Man
sollte darauf achten die Pinselstriche immer mit der Struktur und der
Krümmung der Oberfläche zu setzten, damit ein dreidimensionaler Eindruck
entstehen kann. In unseren Bild folgen die Striche der Rundung der
Äpfel.
Nach
und nach entstehen immer weitere Lasurschichten. Hierbei achtet man
stets auf die richtige Platzierung der hellen Stellen und der Schatten.
Die unteren Schichten, die durch die verdünnte Farbe schimmern, geben
der Schale der Äpfel eine schöne Tiefe.
Die
Oberfläche der Äpfel wird immer plastischer. Die Schatten auf den
Äpfeln werden im einem dunklen Krapprot angelegt. Die Rundungen des
rechten Apfels werden durch hell/dunkel Kontraste herausgearbeitet.
Ausarbeitung der Details
Wenn Sie mit der Farbe und der Plastizität der Äpfel zufrieden sind, können Sie dazu übergehen die Details herauszuarbeiten.
Die Lichter auf der Apfelschale werden mit Titanweiss gesetzt und laufen mit Zinkweiss zart aus. Die Stiele und die anderen Details werden mit einem feinen Pinsel und unverdünnter Acrylfarbe gemalt. Zum Schluss malt man Schatten unter die Äpfel, um sie optisch mit der Tischplatte zu verbinden. Die Farbe der Schatten muss nicht immer Schwarz oder Grau sein. Ein Schatten in Preußisch Blau oder in einem dunklem Violett macht das Bild lebendiger.
Die Lichter auf der Apfelschale werden mit Titanweiss gesetzt und laufen mit Zinkweiss zart aus. Die Stiele und die anderen Details werden mit einem feinen Pinsel und unverdünnter Acrylfarbe gemalt. Zum Schluss malt man Schatten unter die Äpfel, um sie optisch mit der Tischplatte zu verbinden. Die Farbe der Schatten muss nicht immer Schwarz oder Grau sein. Ein Schatten in Preußisch Blau oder in einem dunklem Violett macht das Bild lebendiger.
Und das ist das Ergebnis:
Lecker!
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Bei Fragen und Anregungen können Sie mich unter kontakt@andrea-meyer.com erreichen.
Ihre,
Andrea Meyer