Donnerstag, 24. August 2017

DIY - Projekt Küchenrenovierung: Küchenfronten streichen

Die Produktvorschläge enthalten  Werbelinks.



So, letztendlich habe ich es gewagt...


Ich habe mich an den Abschuss meiner Küchenrenovierung herangetraut. Die Farbe meiner Küchenmöbel hat mir schon lange nicht mehr gefallen. Auf Pinterest habe ich mir schon seit langer Zeit neidisch DIY's angeschaut, in denen die User mutig ihre Küchenfronten gestrichen haben. Der Haken war allerdings: diese Küchen waren aus Holz. Meine Küche hat eine laminierte Oberfläche und ich war mir nicht sicher, ob die Farbe auf diesem Untergrund auch hält. 

Nach langen Recherchen im Internet und Gesprächen mit dem Mitarbeiter meines Vertrauens im Baumarkt habe ich mich dann doch an die Arbeit gemacht. Davon berichte ich hier:

Zunächst ist es extrem wichtig, dass die Oberfläche vollkommen fettfrei ist. Das erreicht man mit einem Anlauger. Ich habe Anlauger der Firma Molto verwendet. Damit habe ich die gesamte Küche gründlich abgewaschen. Die Fronten und Schubladen habe ich vorher entfernt.

Wenn alles wieder trocken ist streicht man die gesamte Küche mit einem Haftgrund um eine feste und dauerhafte Verbindung der Farbe auf der Kunststoffoberfläche sicherzustellen.


Ich habe dafür den Haftgrund der Firma Renovo benutzt. Er ist unter anderem für Kunstoffflächen geeignet. Mir war auch wichtig, dass es kein 2-Komponenten-Produkt ist, denn die müssen nach dem Zusammenmischen immerhalb einer bestimmten Zeit verarbeitet werden. 


Als kleinen Gimmick hatte ich mir noch ausgedacht, dass ein Schrank ein Ornament bekommt, das die großen glatten Flächen etwas auflockert.

Dazu hatte ich mir ein flaches Ornament aus Sperrholz besorgt.

Und das habe ich vor dem Anstrich mit Kraftkleber auf die ausgewählte Schranktür geklebt.


Wie man auf den Bilder erkennt, habe ich den Inhalt der Schränke einfach mal an Ort und Stelle gelassen. Die Lebensmittel hatte ich während des Reinigens und Streichens nur mit einem Stück Plastikplane abgedeckt. 

Während die Vorstreichfarbe gut durchtrocknet habe ich mich meinem Fliesenspiegel gewidmet. Der war ebenfalls zu gelb für meinen Geschmack.

Mit dem Streichen von Fliesen habe ich in unserem alten Haus schon negative Erfahrungen gemacht. Damals hatte ich unser Badezimmer mit einer speziellen Fliesenfarbe gestrichen. Dies sah auch zunächst ganz gut aus, es zeigte sich aber über die Jahre, dass sich die Stellen, die häufig mit Putzmittel und Seife in Berührung kamen, farblich veränderten. 

So habe ich mich schon vor einiger Zeit nach anderen Alternativen umgesehen und bin auf die Möglichkeit gestoßen, die Fliesen mit einer Folie zu bekleben. Da ich mir allerdings nicht vorstellen konnte, dass das eine dauerhaft haltbare Lösung ist, habe ich mir erst mal ein Muster schicken lassen.



Diese beiden Teststreifen klebten dann über ein Jahr hinter meinem Herd. Sie haben alle möglichen Fettspritzer abbekommen und wurden mit diversen Putzmitteln gereinigt. Und ich bin wirklich überrascht, dass sie noch bombenfest hängen und immer noch so aussehen wie am ersten Tag.


Die Aufkleber kommen auf Maß geschnitten auf einer Rolle. 

Zunächst muss man wieder dafür sorgen, dass die Fliesen sauber und fettfrei sind. Dann feuchtet man die einzelne Fliese mit einer Blumenspritze an und legt den Aufkleber auf. Durch den Wasserfilm kann man den Aufkleber noch leicht justieren. Mit einem Kuntstoffrakel drückt man das Wasser von der Mitte nach Außen heraus. Und fertig. OK, das hört sich erst einmal leichter an als es ist, aber Übung macht den Meister.


Etwas mehr Fingerspitzengefühl benötigen die Aufkleber, die man zurechtschneiden muss. Ich habe dafür ein scharfes Skalpell aus dem Bastelladen verwendet.




Nach 24 Stunden ist die Vorstreichfarbe bereit für den richtigen Anstrich.

Ich habe hier wieder meine Lieblingsfarbe verwendet, die schon für meine Türen, Zargen und Deckenleisten zum Einsatz gekommen ist: Profidur Buntlack, altweiß, seidenmatt von Schöner Wohnen

 


Ich habe den Korpus der Küche mit einem Pinsel gestrichen. Für die Flächen habe ich eine Rolle genommen. Man sollte sich unbedingt den Gefallen tun, in eine hochwertige Lackrolle zu investieren. Es ist frustrierend, sein Geld und seine Energie in so ein Projekt zu stecken und festzustellen, dass die Farbrolle Fusseln in den glatten Oberflächen hinterlässt. 

Auch sollte man weiße Flächen nicht bei Sonne im Garten streichen. Die helle Farbe zieht keine und große Insekten magisch an und die kleben dann in der frischen Farbe fest. Das ist nicht nur tragisch für die Insekten, sondern sieht auch später am fertigen Werkstück nicht gut aus.

Nach einem weiteren Tag Trocknung habe ich die neuen Griffe angeschraubt. Ich hatte in einem bekannten schwedischen Möbelhaus schöne Griffe gefunden, die genau in die alten Bohrungen passten.


Jetzt nur noch die allerletzten Fliesen bekleben und fertig ist die Küche.



Hier die alten und die neuen Griffe im Vergleich:



Die Spüle sieht jetzt so aus:



Von der anderen Seite:


Und die Arbeitsplatte gegenüber:



Der offene Unterschrank war mir zu unruhig und sah gerne mal unaufgeräumt aus. Deshalb habe ich einen Vorhang genäht und an einer Gardienenstange befestigt. 


Ich finde die Arbeit hat sich gelohnt. Die Küche wirkt durch die Farbveränderung heller und größer.